Liebe, Vergnügen und Genüsse

Bozen, eine Stadt voller Lebenslust

von Roberta Agosti

© Verkehrsamt der Stadt Bozen

Liebe, Vergnügen und Genüsse: 
Bozen, eine Stadt voller Lebenslust
 
Auch wenn uns das Kalenderblatt noch unbeirrt Winter anzeigt – es liegt etwas in der Luft: Die Tage werden länger und die Sonnenstrahlen etwas wärmer, zartes Vogelgezwitscher klingt schon fast nach Frühling. In den ersten Monaten des Jahres hat Bozen einen ganz besonderen Reiz. Trotz kalter Temperaturen wird das Licht klarer und intensiver, die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf und versetzt auch uns alljährlich in eine erwartungsvolle Aufbruchsstimmung. Es ist noch nicht die explosiv bunte, betörend duftende Frühlingszeit, aber die Monate nach Weihnachten und vor dem Frühling haben ihre ganz eigene Magie. Gespickt mit zahlreichen interessanten Veranstaltungen, warten die Monate Januar und Februar in Bozen mit einem vielfältigen Programm für Groß und Klein auf.
 

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Bozen im Zeichen der Liebe 
 
Am Valentinstag geht es in Bozen um seine „Orte der Liebe“: Die altehrwürdigen Gebäude des Stadtzentrums, die Persönlichkeiten, die sie bewohnt haben und die Museen der Stadt entführen die Besucher in die romantischsten Ecken der Landeshauptstadt. Anläßlich des Tages der Verliebten bietet das Verkehrsamt Bozen drei Veranstaltungen an, die die Liebe feiern. Nicht nur die Liebe zwischen den Menschen, sondern auch die Liebe der Besucher und der Bozner zu ihrer Stadt. Von Schloß Maretsch (mit dem Fresko der Liebe zwischen Pyramus und Thisbe) bis zu den Ritter- bzw. Liebesspielen zwischen Damen und Rittern auf Schloß Runkelstein. Die Guntschna- und die Oswaldpromenade bieten ihrerseits atemberaubende romantische Ausblicke auf die Stadt von oben. In der Abenddämmerung hingegen, wenn man mit der Rittner oder Kohlerer Seilbahn in die Höhe fährt, rühren die Lichter der Stadt das Herz. Das Palais Campofranco hingegen war am 4. Februar 1868 Schauplatz der Hochzeit zwischen der Opernsängerin Leopoldine Josefa Hofmann und Enrico, dem Sohn des Erzherzogs Ranieri von Österreich, Vizekönig von Lombardei-Venetien, und der Erzherzogin Elisabetta von Österreich. Eine Liebesgeschichte, die weder der politischen Logik noch den Hofetiketten folgte. Enrico und Leopoldine verließen diese Erde noch in derselben Nacht und ruhen heute Seite an Seite in der Krypta des Bozner Doms. Ein kurzer Spaziergang in Richtung Musterplatz führt Sie zum Palais Menz, einem der bedeutendsten Patrizierhäuser in Bozen, an dessen Decke Sie das Trompe-l‘oeil mit dem Titel „Triumph Amors mit den Göttern des Olymp“ bewundern können.
 
Aufgrund dieser Fülle an Angeboten hat das Verkehrsamt Bozen ein spezielles Führungsprogramm organisiert, das am Freitag, den 16. Februar um 10.30 Uhr beginnt und am darauffolgenden Samstag, den 17. Februar um 10.30 Uhr und 14.30 Uhr wiederholt wird. Startpunkt ist der Waltherplatz, wo unter dem Denkmal von Walther von der Vogelweide Liebesgedichte vorgetragen werden. Dann geht es weiter zum Palais Menz zu den Fresken von Carl Henrici zum Thema Liebe, während wir in der Menz-Passage die Figur der „Franzosenbraut“ Annette von Menz entdecken. Am Obstmarkt stand früher das Hotel Sonne, und hier wird der Bogen zu Casanova geschlagen. In der Rauschertorgasse werden wir das frühere Frauenhaus bestaunen. Der Rundgang endet mit dem Stadtmuseum, dem Merkantilmuseum und dem Palais Campofranco.
 
 

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Faschingskrapfen und Crostoli: die fünfte Jahreszeit in Bozen 
 
Der Fasching bringt Verkleidung, Freude, Farben und natürlich Süßigkeiten mit sich. In Bozen und ganz Südtirol ist dies eine besondere Zeit für Feinschmecker und Naschkatzen, in der die Konditoreien, Cafés und Restaurants mit den saisonstypischen Köstlichkeiten aufwarten. Den Anfang macht der Faschingskrapfen, eine Mehlspeise deutschen Ursprungs (dort auch Berliner und in Berlin Pfannkuchen genannt) die aus Weizenmehl, Hefe, Milch, Zucker, Butter, Eigelb und Salz hergestellt wird. Der Teig wird durch Eintauchen in bis zu 150 Grad heißes Schmalz oder Fett ausgebacken. Mit einer großen Kuchenspritze wird anschließend die Füllung eingebracht: meist Aprikosenmarmelade, Vanillecreme oder Schokolade. Ein Hauch Puderzucker oder Zuckerguß schließt das wunderbare Werk ab. Warum aber ist der Faschingskrapfen typisch für den Karneval? Weil man sich damit früher gerne gegenseitig Streiche gespielt hat, indem man ihn mit Senf oder Sägemehl füllte.
 
Die Crostoli hingegen werfen zunächst einmal eine lexikalische Frage auf. Dieses Karnevalsgebäck hat in Italien nämlich verschiedene Namen: von Frappe über Bugie und Galani bis hin zu Chiacchiere oder Cenci. In Bozen ist die venezianische Bezeichnung die gebräuchlichste, aber sicher nicht die einzige. Ihre Beschreibung ist einfacher: knuspriges, frittiertes und mit Puderzucker bestäubtes Gebäck. Es scheint, daß ihr Ursprung sogar auf die alten Römer zurückgeht, was von einer sehr alten Tradition auf der italienischen Halbinsel zeugt.
 
Zu den Faschingsleckereien gehören auch Frittelle (kleine frittierte Krapfen), Castagnole ripiene (gefüllte frittierte Krapfen) und Strauben. Diese fettgebackenen Köstlichkeiten sind im Gegensatz zu den Faschingskrapfen und den Crostoli zwar das ganze Jahr über beliebt, werden aber in der lustigen Jahreszeit besonders genossen. Bei den Strauben handelt es sich um große, landestypische Spiralpfannkuchen, die mit Puderzucker und Johannisbeer- oder Preiselbeermarmelade serviert werden. Das Rezept für den Teig kann von Dorf zu Dorf oder sogar je nach Familienrezept variieren. Sie werden manchmal auch als herzhafte Mahlzeit und nicht nur als Nachspeise aufgetischt.
 

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Eine süße Verheißung: der Gewürztraminer 
 
Ein Hauch von ersten Blüten, Frische und Sonnenschein. Das sind die Versprechen dieser Jahreszeit in Bozen, aber auch die Empfindungen, die ein typischer Wein der Stadt und Südtirols bietet: der Gewürztraminer. Die wohl bekannteste Weißweinsorte Südtirols findet ihren Namensgeber im Herzen ihres Hauptanbaugebietes: In Tramin. Er war schon im 13. Jahrhundert als „Traminer“ im ganzen deutschsprachigen Raum ein Begriff. Mit seinem Duft nach Rosen, Gewürznelken und tropischen Früchten wird dieser aromatische Weißwein zehn bis zwölf Grad kühl serviert wird, um seine süßen und blumigen Noten zu unterstreichen. Seine goldfarbenen Reflexe im Glas sind beeindruckend. Der Wortteil „Gewürz“ bezieht sich auf sein üppiges Aroma, ein Aspekt, der für diesen Wein von grundlegender Bedeutung ist.
 
Ein kurioses Detail: Seine roséfarbenen Trauben werden nur für die Weinerzeugung verwendet und sind nicht für den Verzehr geeignet. In Italien gibt es 572 Hektar Gewürztraminer-Anbaufläche, davon 150 Hektar in Südtirol. Was die Kombination mit Speisen anbelangt, so ist er ein perfekter Wein für Vorspeisen, Snacks mit Käse und Gemüse, aber auch ideal für Fischgerichte, Risotto, Nudelgerichte, Gegrilltes oder Gebratenes. Er sollte in einem Weißweinglas serviert werden und kann sowohl als Aperitif wie auch zum Essen genossen werden.
 
 
Verkehrsamt der Stadt Bozen
Italien 39100 Bozen, Südtiroler Straße 60
Italien 39100 Bozen, Kornplatz 11
Öffnungszeiten Infopoint Kornplatz 11
Montag bis Samstag 10 - 18 Uhr